Mai 2007 – Am Sonntag den 19. August landeten die Transsyberia-Rückkehrer Oliver Schmidt und Thomas König gegen 17 Uhr auf dem Hamburger Flughafen. Nach 3 Wochen und über 7500 km durch Russland, Sibirien und die Mongolei wurden die müden aber gesunden Fahrer von einem großem Empfangskomitee begrüßt.
Gratuliert wurde zu einem 8. Platz in der Gesamtwertung, dem 6. Platz im Porsche Cayenne S Team und zum Triumph des besten deutsches Porsche Team.
Im Gegensatz zu ihrem Fahrzeug sind die Fahrer gesund und unversehrt zurück gekehrt. Der Porsche Cayenne S Transsyberia, der später Teil der Ausstellung wird, hat einige Blessuren davon getragen. Ersten Bildern zu Folge fehlen einige (überflüssige) Anbauteile und die Heckpartie unterlag einem knallharten Facelift, und lässt nun Einblicke auf Auspuffdetails zu.
Die wassergeflutete Elektronik und die fünf Löcher in der Ölwanne machen eine spontane Ausfahrt momentan unmöglich. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass das Fahrzeug aus eigener Kraft ins Ziel kam und PROTOTYP trotz diverser Zeiteinbußen durch kleinere Reparaturen erfolgreich war.
Später berichteten beide Fahrer aus ihrer Sicht, wie sie die 7500 km im Cayennes S Transsyberia erlebten. Während die erste Etappe noch recht problemlos zu bewältigen war, kam es am zweiten Tag schon zur ersten Reifeprüfung für Mensch und Maschine. Bei dieser Sonderprüfung musste eine 80 cm tiefe Wasserstelle durchquert werden. Das PROTOTYP Team blieb stecken und musste sich mit Hilfe einer Seilwinde eigenständig aus dem Flussbett befreien. Dabei geriet Wasser in den Innenraum. Einige Steuergeräte wurden geflutet und legten das Auto auf Höhe Beladungsniveau. Das hilft zwar beim Beladen des Kofferraums aber ist im Gelände eher hinderlich. Davon lies sich der Fahrer Oliver Schmidt jedoch nicht beeindrucken, jagte weiter auf der Sonderprüfung nach der tausendstel Sekunde. Durch die Tieferlegung des Fahrzeugs riss die Heckpartie ab. Rauchend kam das Fahrzeug letztendlich durchs Ziel der Sonderprüfung. Danach hatten die Porsche Techniker ein hartes Stück Arbeit vor sich um das Fahrzeug wieder fit zu kriegen. Aufgrund eines im Wasser verstopften Lüfters überhitzte der Motor so sehr, dass im Motorraum einige Kühlwasserleitungen schmolzen. Die Techniker waren deshalb umso erstaunter, dass der Motor trotz Temperaturen von weit über 120 Grad keine bleibenden Schäden von sich trug.
Weitere harte Etappen folgten, Profifahrer resignierten, Material und Personal trug seine Spuren davon. Vier schwere Unfälle überschatteten die Rallye, jedoch sind alle Fahrer wohl auf.
Die Herausforderungen der Transsyberia Rallye stellten sich als sehr vielseitig heraus. Nicht nur der Kampf durch Gelände und die hohe Schule der Navigation waren ein Thema, auch das Leben in freier Wildnis war sehr anspruchsvoll. So konnte man sich nach dem vierten Tag von jedem Komfort und Hotel verabschieden und Camping stand ab hier auf dem Programm.
Dem PROTOTYP Team wurde auch schnell klar, dass diese Rallye nur mit viel Geduld zu bestreiten ist. „Wir wollten kontinuierlich fahren und nicht auf volles Risiko gehen“, meint Thomas König nachdem sich das Team Tag für Tag bis auf Platz 8 vorkämpfte.
Ein weiterer Hamburger Mitstreiter, Dr. Erik Brandenburg, der mit seinem 911 Carrera Safari Nachbau teilnahm, landete direkt hinter PROTOTYP auf dem 9. Platz. Herzlichen Glückwunsch.