Otto Mathé (1907 – 1995) war gelernter Maschinenbauer und setzte seine Erfahrungswerte auch als Konstrukteur erfolgreicher Eigenbauten ein. Obwohl sein rechter Arm gelähmt war, siegte er 1952 bei allen Rennen, bei denen er antrat. Es waren 20…
Aus seiner Zeit als Rad- und Motorradrennfahrer wusste Otto Mathé die Minimierung von Reibungsverlusten zwischen Kette und Zahnrädern zu schätzen und widmete sich als Automobilist der Optimierung der inneren Schmierung von Motor, Getriebe und Differential. Mathé entwickelte und vertrieb sein „Mathé Universal“ als Additiv zum Motoröl (Zusatzschmiermittel) und fand damit viel Zustimmung in Fachkreisen.
Ein schwerer Unfall 1934, bei dem er teilweise seinen rechten Arm einbüßte, setzte seinen Erfolgen als Motorradrennfahrer ein jähes Ende. Doch Otto Mathé ließ sich dadurch nicht entmutigen. Er entwickelte im Jahre 1934, die heute noch gebräuchlichen Ein-Hand Skischnallenschuhe, wertete die Idee jedoch nicht aus. Es folgte die ebenfalls noch gebräuchliche doppelte Sicherheitsskibindung, die er zum Patent anmeldete.
Nach dem Krieg eröffnete Mathé zusätzlich die erste Zylinder- und Kurbelwellenschleiferei in Tirol, in der er selbst die Hauptarbeit verrichtete. Bereits seit seiner Lehrzeit beschäftigte Otto Mathé die Idee eines Drehkolbenmotors. In der frühen Nachkriegszeit – einige Jahre, bevor der Wankel-Motor bekannt wurde – baute er ihn dann selbst.
Schnell erfasste Otto Mathé wieder die Leidenschaft zum Rennsport. Er fuhr im In- und Ausland internationale Rennen mit dem “Porsche-Ahnherrn“ dem sogenannten „Berlin-Rom-Wagen“ (Porsche Typ 64). Mit seinem selbst konstruierten und gebauten „Fetzenflieger“ besiegte er auf Anhieb weltbekannte Profi-Rennfahrer wie Hans Stuck sen., Fritz Huschke von Hanstein und Richard von Frankenberg auf ihren Werkswagen. 1952 fuhr Otto Mathé zwanzig Autorennen und wurde zwanzig Mal – einarmig! – Sieger.
Der größte Teil von Otto Mathés Automobilsammlung ist in unserer Dauerausstellung zu sehen: u. a. sein MA-01 „Fetzenflieger“, der Cisitalia D46-Rennwagen, mit dem Hans Stuck 1947 beim ersten offiziellen deutschen Rundstreckenrennen auf dem Hockenheimring siegte, der Delfosse DVD-Stromlinienrennwagen, sein VW T1 „Bulli“ sowie der vom Automuseum PROTOTYP auf Originalteilen neu wieder aufgebaute Porsche Typ 64 (Nr. 2) „Berlin-Rom-Wagen“.